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  • Simone Jacob

MEIN WEG ZUR BILDHAUERIN


Manchmal stehen wir uns selbst am meisten im Weg. So wie ich mir! Als ich mit 18 Jahren die Schule mit dem Abitur in der Tasche verließ, wusste ich wenig über das Leben und noch weniger über mich. Mein Traum war es Kunst zu studieren. Von klein verbrachte ich die meiste Zeit damit Dinge zu formen und zu malen. Trotzdem bewarb ich mich nicht an der Kunstakademie, da ich dachte, ich sei nicht talentiert genug.


Jeden Tag treffen wir Entscheidungen, große oder kleine, die über unseren weiteren Weg entscheiden. Unser gesamter Lebensweg hängt von diesen vielen Einzel-Entscheidungen ab. Hier also MY WAY zur Bildhauerin:


MARMOR SKULPTUR

Statt mich an der Kunstakademie zu bewerben, entschied ich mich für ein Medizinstudium an der Uni Wien. Ich gab es bereits nach einem Semester auf. Im Rückblick würde ich sagen, dass ich damals psychisch nicht besonders stabil war und mir wenig zutraute. Auch die folgende Ausbildung zur Zahntechnikerin brach ich nach wenigen Monaten ab. Meine Eltern müssen verzweifelt gewesen sein. Überraschenderweise ließen sie mich das nicht spüren. Das rechne ich ihnen noch heute hoch an.

Durch ein Volontariat in einer Werbeagentur kam ich dann auf die Idee in die Medien zu gehen. Ich schrieb mich als Studentin der Kommunikationswissenschaften, Soziologie und Psychologie ein. Und dieses Mal hielt ich durch. Mit dem Master in der Tasche, stürzte ich mich in die Medienbranche.


REPORTERIN BEI DEN FEI-WELTREITERSPIELEN 2006 IN AACHEN

25 Jahre lang arbeitete ich mit viel Herzblut als TV-Autorin, Regisseurin und Produzentin. In über 70 TV-Dokumentationen und Magazinbeiträgen, waren Menschen, insbes. Frauen mein Fokus.

Ich liebte es in die Leben anderer Menschen einzutauchen, ihre Brüche, Kanten, Turning Points zu erforschen, einen Spannungsbogen zu bauen, Geschichten in Einstellungen zu zerlegen.

25 JAHRE TV-ARBEIT... HIER EINIGE FILME ÜBER MENSCHEN UND PFERDE.


Ohne, das es mir bewusst war, arbeitete ich all' die Jahre mit dem 3-D-Blick einer Bildhauerin. 

Aber erst 1995 konnte ich die in mir schlummernde Bildhauerin befreien. Ich lebte inzwischen mit meiner Familie, Pferden, Hunden und Katzen auf einem Bauernhof in Niederbayern. Durch Zufall entdeckte ich im Holledauer Lokalanzeiger einen Bildhauerkurs. Spontan meldete ich mich an. Eine reine Bauchentscheidung!


AUF UNSERER KLEINEN FARM HATTEN WIR QUARTERHORSES, CRIOLLOS UND MISSOURI FOXTROTTER. Als ich schließlich das erste Mal auf den Stein schlug, war es als hätte ich mein ganzes Leben lang auf diesen Moment gewartet. Beim Stein war ich Zuhause, hier war ich angekommen. Hier floß alles zusammen. Den Stein zu bearbeiten fühlte sich für mich leicht an. Wie tanzen mit Hammer und Meißel. Als hätte ich nie etwas anderes gemacht.


SANDSTEIN-SKULPTUR Um dem Stein, eine Figur zu entlocken muss man Material wegschlagen, die Form auf das Wesentliche reduzieren. Und was einmal weg geschlagen ist, ist weg. Nichts kann rückgängig gemacht werden. Faszinierend! Wie im Leben!

Jeder Schlag ist ein Bekenntnis zum JETZT. Wunderbar! Die Vergangenheit ist vorbei und man kann nur nach vorne arbeiten.

ICH ARBEITE MIT HAMMER UND MEISSEL, MEISTENS ABER MIT DRUCKLUFT.



SKULPTUREN AUS SANDSTEIN UND MARMOR, JURAKALK, OFT KOMBINIERT MIT TIERHORN, BLEI, EISEN.

Manchmal kommt es vor, dass ein Stück Stein abplatzt. Ein Finger, eine Augenbraue, ein Ohr. Ärgerlich?! NEIN, denn tatsächlich macht so ein Malheur erst den Weg frei für einen neuen Gedanken, eine neue Sichtweise der Figur. Unser Kopf kann eben immer nur denken, wozu er fähig ist. Fehlt plötzlich ein Ohr, zwingt einen der Stein einen neuen Weg zu denken. Dafür bin ich dankbar.


MEIN PARADIES AUF ERDEN - MEINE STEIN- WERKSTATT 20 Jahre bildhauerte ich unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor mich hin. Immer noch machte ich Filme. Bis es mir eines Morgens – ich war gerade 50 geworden – davor graute die neunte Folge einer Scripted-Reality-Serie zu drehen. In den letzten Monaten hatte es sich schon angekündigt. Zwar liebte ich meine Arbeit, litt aber zunehmend unter der trashigen Entwicklung des Fernsehens. Nichts war war mehr heilig. Ernstzunehmende Produktionen gab es immer weniger. Die Luft war raus.

Doch ohne Leidenschaft ist für mich alles nichts. Deshalb entschied ich mit meine Filmkarriere zu beenden und mich in aller Konsequenz meiner Leidenschaft, dem Stein, Bildhauerei zu widmen.


Wenn ich am Stein stehe, bin ich verschwitzt, verdreckt und atme Staub und trotzdem bin ich trotzdem bin ich der glücklichste Mensch der Welt und vergesse alles um mich herum. Das ist meine Art der Meditation.

MARMOR Inzwischen ist zur Bildhauerei auch noch die Malerei HINzu kommen. Meine Themen sind natürlich Pferde und Menschen.


ÖL AUF LEINWAND 2019 wurde dann ein weiterer Traum wahr. Ich übernahm eine alte Sporthalle und machte daraus eine Galerie mit angeschlossen Atelier in Palmas Stadtteil El Terreno. Die Renovierungsarbeiten sind in 2020 abgeschlossen. Nach Corona soll eröffnet werden.

DIE ALTE SPORTHALLE, BEREITS IM UMBAU.



DER UMBAU IST ABGESCHLOSSEN. DER HINTERE TEILE DER GALERIE MIT ZUKÜNFTIGER AUSSTELLUNGSFLÄCHE, KÜCHE, OFFICE, ATELIER


CALLE ROBERT GRAVES 52, PALMA

Dort werde ich ausstellen und gleichzeitig arbeiten. Denn ich wünsche mir, dass Menschen, die die Galerie besuchen, miterleben können, wie eine Skulptur aus dem Stein geschält wird oder ein 'Bild entsteht. Staub und Ölgeruch inclusive….

JAK

DIE NEUE GALERY - OPENING VORAUSSICHTLICH HERBST 2020

Auf Umwegen kam ich zum Stein. Dennoch bin ich für jeden Meter dankbar, denn sie haben mir ein Meer an Erfahrungen gebracht. Ich durfte lernen, dass alles seine Zeit hat und manche Gaben warten müssen, bis man die entsprechende Reife hat sie anzunehmen und zu leben. More sculptures and paintings on my homepage

DAS LEBEN - WAS FÜR EIN RITT?!

SEI MUTIG, LEBE DEINEN TRAUM UND HÖRE NICHT AUF DICH SELBST NEU ZU ERFINDEN. AGE IS NO LIMITATION!!!






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